- Artist: Brennenstuhl
- Album: No
- Label: Tonzonen Records
- VÖ: 23.09.2022
Präzise Rhythmen und dennoch große musikalische Freiheit zeichnen das neue Album No der Acid-Jazzer Brennenstuhl aus. So lassen sich unerwartete, aber immer eingängige Strukturen finden. Bass und Schlagzeug als treibende Krautrock-Maschine, gepaart mit psychedelischem Gitarrenspiel aus Jazz und Blues, bilden den fliegenden Teppich für Saxophonistin und Sängerin Eva, deren Stimme an eine Mischung aus Erykah Badu und Tess Parks erinnert.
Bei dieser Melange aus Acid Jazz, Krautrock, Soul und Avantgarde bleibt dem Hörer nicht viel anderes übrig als ständig auf der Hut zu sein vor den nächsten Überraschungen. Wenn das Album nach dem 3:43 langen Intro mit einigen Erläuterungen zum Inhalt des Werks mit dem Titeltrack No beginnt, dann fühlt sich der Hörer souljazzig eingehüllt, um nach dem Walfischmagen-Interlude, auf den ruhig beginnenden Turtledrive zu gelangen, der in einer fast Avantgarde-Kakophonie endet. Damit ist dann auch der Übergang zum quirligen Xpress Yourself gemacht. Der Common Slider ist die konsequente Kehrtwende zum Verschnaufen, bevor dann hardboppig mit Ja Ja aus einem Ja ein ein undefiniertes Nein wird. Die (fusion)rockigsten Stücke haben sie sich dann mit "Machine Gun Mammut" und "Stars In Her Eyes" für das Ende des Longplayers aufgehoben.
Brennenstuhl verwirklichen auf diesem Longplayer tatsächlich die oft postulierte künstlerische Freiheit und schaffen somit ein psychedelisch elektrisierendes Werk, das weder an Zeitgeist noch an Moden angepasst ist und somit als zeitloses Werk in der Schatulle "Immer wieder in den Player" einsortiert wird.
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