- Artist: Boogie Begique
- Album: Machine
- Label: Boogie Belgique Records / PIAS / The Orchard
- VÖ: 14.10.2022
Vier Jahre nach dem Erfolg des Breakout-Albums Volta ist Boogie Belgique mit Machine zurück. Ihr sechstes Album zieht sowohl musikalisch als auch politisch eine Parallele zu den 1930er Jahren. Der Sound des Albums ist eine Hommage an die musikalischen Trends des Jahrzehnts wie Schlagersänger, Big Bands und Swing. Die Band bringt dieses Konzept in ihrem herausragenden Album „Wonder“ zur Geltung, einem modernen Crooner-Track, der von Harold Orlobs Hit „I Wonder’s Kissing You Now“ inspiriert ist, mit Anspielungen auf Fan-Favoriten wie „Goodnight Moon“ und „Forever & Ever“.
In beiden Epochen soll die Musik eskapistisch sein. In den 30er Jahren tanzten Musikfans ihre Sorgen durch Ausgelassenheit weg. In der Moderne, in der dieses Album spielt, lädt Boogie Belgique seine Zuhörer ein, langsamer zu werden, zu atmen und sich von den hektischen Ablenkungen des modernen Lebens zu erholen, die viele von uns verschlingen.
Die Parallele zeigt sich auch in den wirtschafts- und gesellschaftspolitischen Schattenseiten des Jahrzehnts, die letztlich zu katastrophalen Ereignissen führen. Obwohl die Bedrohung in ihrer Musik nie explizit genannt wird und die Bedeutung des Albumtitels Machine jedermanns Interpretation offen steht, ist diese drohende Präsenz etwas, das in vielen Themen des Albums zu sehen ist. Boogie Belgique hat das Gefühl, dass sie kurz davor stehen, Dinge zu verlieren, die in dieser Welt wertvoll sind, und warnt seine Zuhörer vor gefallenen Königreichen (Tales of Old) und den Gefahren ihres ständig wachsenden Konsums in der heutigen Zeit (Risk).
Trotz des inhaltlichen Tiefgangs (oder gerade deswegen) schafft es die Band ihrer Intention eines entschleunigenden Eskapismus ein Ausrufezeichen hinzuzufügen und den Hörer musikalisch für eine knappe Stunde zu beruhigen.
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