Bissesvinet bringt mit „Blodager“ eine explosive Mischung aus experimentellem Rock und düsteren, biblischen Bildern. Ein Album, das mitreißt und provoziert.

Wenn eine Band wie SVIN mit dem dänischen Sänger Bisse kollaboriert, kann man sich auf eine musikalische Achterbahnfahrt gefasst machen. „Blodager“ ist genau das: ein chaotischer, aber faszinierender Wirbelsturm aus Sounds, die mal mystisch, mal aggressiv und immer absolut unberechenbar sind. Der experimentelle Rock von SVIN trifft auf Bisses wilde Stimme und seine Texte, die sich direkt aus der Bibel oder einer apokalyptischen Endzeitvision entsprungen anfühlen. 

Die Songs auf „Blodager“ wirken, als seien sie direkt auf analogen Bändern gefangen und entfalten eine rohe Energie, die jeden Moment explodieren könnte. Es ist, als ob die Musiker die Kontrolle bewusst abgegeben haben, um sich dem „Fluss“ der Musik hinzugeben. Besonders Bisses Vortrag ist intensiv – mal singt er, mal schreit er seine Texte förmlich heraus. Die musikalische Grundlage von SVIN, bekannt für ihre prozessierten Saxophone und tribal-artigen Drum-Rhythmen, bietet dazu den perfekten Kontrast.

Das Album fühlt sich an wie ein Ritt durch biblische Geschichten, bei denen der Hörer nicht weiß, ob er vom Teufel oder einem Propheten begleitet wird. Die düstere Cover-Art von Joakim Drescher unterstreicht die Stimmung perfekt: ein unheimliches, blutgetränktes Feld voller mutierter Schweine und verlorener Seelen, die scheinbar nirgendwohin gehen – und doch folgen sie einer unerklärlichen Vision.

Die dynamische, manchmal dissonante Klangwelt von SVIN wird durch Bisses Lyrik zu einem schwer zu definierenden Erlebnis, das sich irgendwo zwischen Avantgarde und apokalyptischer Predigt bewegt. Wer sich auf „Blodager“ einlässt, wird mit einer Erfahrung belohnt, die zugleich verstörend und mitreißend ist. Kurz gesagt: ein Album, das Grenzen sprengt und dabei tief unter die Haut geht.

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