August Light: Ein musikalisches Meisterwerk von Richard Carr

  • Artist: Richard Carr
  • Album: August Light
  • Label: Neuma Records
  • VÖ: 19.07.2024

Richard Carrs "August Light" begeistert mit Jazz, Minimalismus und Rap-Elementen – eine fesselnde Reise durch Klangwelten.


Richard Carr ist ein musikalisches Chamäleon, das in seinem neuesten Album "August Light" auf beeindruckende Weise Jazz, Minimalismus und Rap miteinander verschmilzt. In Zusammenarbeit mit Caleb Burhans, Clarice Jensen und Carrtoons, kreiert er ein Werk, das sowohl lyrisch als auch experimentell ist.

Die Aufnahmen in der atmosphärischen Kulisse von Dreamland, einer umgebauten Kirche nahe Woodstock, verleihen dem Album eine organische und spirituelle Essenz. Man spürt förmlich, wie die Holzoberflächen des Studios die Klänge verstärken und ihnen eine besondere Tiefe verleihen.

Das Album beginnt mit dem ätherischen "Standing Stone" und zieht den Hörer sofort in seinen Bann. Der Titeltrack "August Light" ist ein weiteres Highlight, das durch seine atmosphärischen Schichten und die meisterhafte Improvisation der Künstler glänzt. Besonders beeindruckend ist auch "Circle of Mist", das mit seinen 6:30 Minuten eine hypnotische Reise darstellt.

Richard Carr zeigt sich als wahrer Meister der Interaktion. Die musikalischen Gespräche zwischen Violine, Cello und Bass sind ebenso subtil wie kraftvoll, und man kann die Einflüsse von Legenden wie Rahsaan Roland Kirk und Charles Ives deutlich erkennen. Diese Referenzen sind jedoch geschickt in die einzigartigen Klanglandschaften integriert, die Carr und seine Mitstreiter schaffen.

Eine besondere Note bringt Carrs Sohn, Ben Carr alias Carrtoons, ein, dessen elektrischer Bass einigen Tracks zusätzliche Tiefe und Energie verleiht. Dieses Detail zeigt nicht nur die familiäre Verbindung, sondern auch die Offenheit des Albums für neue Einflüsse und Ideen.

"August Light" setzt die Tradition von Carrs früheren Werken fort und zeigt gleichzeitig eine neue Ebene der musikalischen Reife und Experimentierfreude. Die Mischung aus strukturierter Komposition und freier Improvisation sorgt dafür, dass das Album bei jedem Hören neue Facetten offenbart.

Mit einer beeindruckenden Karriere, die von der Zusammenarbeit mit großen Orchestern bis hin zu experimentellen Projekten reicht, zeigt Richard Carr erneut, dass er zu den vielseitigsten Musikern unserer Zeit gehört. "August Light" ist ein weiteres Juwel in seiner umfangreichen Diskografie und verdient eine klare Empfehlung.

8/10


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