REFORMIST liefern auf ihrem Debütalbum modernen Metal mit Tiefgang, der zwischen Progressivität, Wucht und Eingängigkeit pendelt.

Manchmal beginnt eine Reise nicht mit dem ersten Schritt, sondern mit einem kräftigen Riff. So geschehen bei Voyages, dem Debütalbum der niederländischen Modern-Metal-Band REFORMIST. Zwischen Eindhoven und Rotterdam beheimatet, haben sich die fünf Musiker eine musikalische Landkarte erschaffen, auf der Emotion, Entwicklung und Durchschlagskraft gleichermaßen verzeichnet sind.

Schon beim ersten Durchlauf wird klar: Hier ist nichts dem Zufall überlassen. Die Produktion klingt satt, die Gitarren schneiden tief und die Drums ballern dir das Ticket in eine intensive Klangwelt direkt in die Hand. Doch Voyages ist mehr als bloße Härte. Es geht um persönliche Geschichten, um das Momentum des eigenen Wachsens – irgendwo zwischen realen Wendepunkten und fiktiven Reflexionen. Diese emotionale Tiefe hebt REFORMIST wohltuend vom Metal-Mainstream ab, auch wenn die Jungs stilistisch mit groovenden Djent-Anleihen, progressiven Songstrukturen und hymnischen Refrains auf vertrautem Terrain unterwegs sind.

Freek Kruijswijks Gesang bewegt sich sicher zwischen klaren Linien und wütenden Ausbrüchen, ohne je übertrieben zu wirken. Die Gitarrenarbeit von Matthijs van den Hoven und Mark van Gils sorgt für reichlich Dynamik – mal sägend, mal hymnisch, mal atmosphärisch. Dass dabei auch Ohrwurmqualitäten nicht zu kurz kommen, beweisen Songs wie die bereits veröffentlichten Singles „Hivemind“ und „Oblivion“. Die Band versteht es, Eingängigkeit und Anspruch unter einen Helm zu bringen.

Allerdings: Ein paar Tracks geraten dann doch etwas formelhaft. Wer regelmäßig im Modern-Metal-Kosmos unterwegs ist, wird gewisse Passagen bereits ähnlich gehört haben. Trotzdem bleibt Voyages ein mehr als solides Debütalbum, das REFORMIST als ambitionierte Band mit klarer Vision zeigt. Sie wollen vorwärts – und nehmen uns mit.

Dass die Band auch live zu überzeugen weiß, haben Auftritte bei Popronde, Baroeg Open Air oder im Melkweg Amsterdam gezeigt. Wer sich selbst ein Bild machen will: Am 1. Juni 2025 gibt’s die Album-Release-Show im Poppodium 013 in Tilburg. Pflichttermin für Fans progressiver Härte mit Tiefgang.

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