Am Horizont der Musikszene taucht mit "Commotion" das dritte Album der aus Athen stammenden Post-Sludge-Metal-Band Allochiria auf. Die Spannung steigt – wird dieses Werk die bisherige Kritikerbegeisterung fortschreiben?

Allochiria, die 2008 das Licht der Musikwelt erblickten, sind keine Unbekannten. Mit einem selbstbetitelten EP-Debüt und den Alben "Omonoia" (2014) und "Throes" (2017) haben sie bereits aufhorchen lassen. Diesmal reichen sie uns "Commotion", ein Album, das die emotionale Tiefe von Bands wie Neurosis und Amenra zu vereinen scheint, während es den eigenen musikalischen Weg beschreitet.

In der Vergangenheit hat die Band bewiesen, dass sie ihre Hörer auf eine klangliche Reise mitnehmen kann, und "Commotion" ist keine Ausnahme. Die neun Tracks auf diesem Album sind ein Spiel aus intensiven Klanglandschaften und schweren Riffs, die mit der düsteren Lyrik korrespondieren. Texte, die um das Leben als soziale Wesen kreisen, um die Verwerfungen moderner Gesellschaften, um vergebliche Kämpfe und schmerzhafte Routinen.

Tracks wie "We Have Nothing" und "9" reißen den Hörer mit, während "Still Life" und "Shedding Character" den Hörern einen Einblick in die raffinierte Dynamik der Band bieten. Das kurze Interlude fungiert als Atempause, bevor "Casualties" mit einer epischen Sechs-Minuten-Odyssee den Hörer erneut in den Bann zieht. "Turning Point" und "Darklight" runden das Album ab und hinterlassen den Eindruck einer abwechslungsreichen, wenn auch nicht immer nahtlosen, Reise.

"Commotion" ist zweifellos ein gewagtes Unterfangen. Die Band zeigt ihre Fähigkeit, komplexe Emotionen in musikalische Strukturen zu verwandeln, doch fehlt es dem Album an einigen Stellen an Kohärenz. Einige Übergänge wirken etwas abrupt, was den Hörfluss beeinträchtigt. Dennoch, wenn du nach einem Album suchst, das dich in die Tiefen des Post-Metal entführt und dabei nicht davor zurückschreckt, auch mal etwas experimenteller zu sein, könnte "Commotion" genau das Richtige für dich sein.

Mit einer Bewertung von 6/10 scheint "Commotion" vielleicht nicht in jedem Aspekt zu glänzen, aber es verfehlt auch nicht seine Wirkung. Allochiria bleibt eine Band, die aufhorchen lässt, und während sie nicht auf dem Zenit ihrer Schaffenskraft zu sein scheinen, bleibt ihr Potenzial dennoch spürbar. Also schnall dich an und tauche ein – diese musikalische Reise ist turbulent, aber definitiv nicht langweilig.