Alex Sebastian – „Wizard of Oz“: Eine packende Progressive Rock-Provokation

  • Artist: Alex Sebastian
  • Album: Wizard of Oz
  • Label: Motor Music
  • VÖ: 15.11.2024

Mit „Wizard of Oz“ entführt Alex Sebastian den Hörer auf eine musikalische Reise durch gefühlte Wahrheiten und gekonnt inszenierte Illusionen.


Alex Sebastian hat sich mit seiner neuesten EP „Wizard of Oz“ vorgenommen, die Grenzen des Progressive Rock weiter zu dehnen – und das mit einer erfrischenden Portion Ironie und Gesellschaftskritik. Die EP erscheint wie ein künstlerisches Experiment über das Ringen um „gefühlte Wahrheiten“, mit Anklängen an klassische Flüsterpost-Spiele und maskierte Botschaften im digitalen Zeitalter. Sebastian erzählt die Geschichte eines modernen „Zauberers von Oz“, der die Kontrolle über seine eigene Version der Wahrheit anstrebt, indem er sich hinter der Anonymität der sozialen Medien versteckt. Die musikalische Landschaft, die er dafür erschaffen hat, bleibt trotz ihrer Komplexität überraschend zugänglich, was dem Genre bei aller rhythmischen Raffinesse gut tut.

Der Münchner Musiker hat sich für dieses Projekt mit einigen der renommiertesten Persönlichkeiten der Prog-Szene zusammengetan, darunter Tony Levin (King Crimson), Anika Nilles, Bruce Soord (The Pineapple Thief) und Marco Minnemann. Diese Künstler bringen ihre eigene „gefühlte Wahrheit“ ein, sodass jeder Track eine individuelle Note erhält, ohne den Gesamtklang der EP zu überlagern. Die verschiedenen Versionen von „Wizard of Oz“ sind wie Variationen eines Themas, bei denen einzelne musikalische Elemente zwischen den Stücken wiederholt auftauchen und doch immer wieder Neues erzählen.

Die Tracks changieren zwischen komplexen Takten und harmonischen Sequenzen, die Bruce Soord im Interview mit Sebastian treffend als „fließenden 5/8-Rhythmus“ beschreibt. Diese rhythmische Raffinesse verleiht der EP eine Leichtigkeit, die im Progressive Rock selten ist. „Rumor Has It“ eröffnet die EP und gibt den Ton für das Folgende vor: tiefe Bässe und rhythmische Percussion schaffen eine düstere, gleichzeitig treibende Atmosphäre. Die „Wizard of Oz“-Varianten entwickeln diese Klanglandschaft weiter, von der epischen, beinahe cineastischen „unfounded opinion in cinemascope“ über die energiegeladene „grab a Soord and fight“ bis hin zur nervös pulsierenden „going tachycardic“, bei der Minnemann am Schlagzeug seine Virtuosität auslebt.

Ein besonderes Highlight ist die Zusammenarbeit mit dem Multiinstrumentalisten Bruce Soord, der auch den Dolby Atmos Mix dieser EP verantwortet. Die immersiven Klangwelten bieten ein Höchstmaß an Detailreichtum und fangen die Ironie und die erzählerische Tiefe der Tracks optimal ein. Zudem hat Sebastian erneut die Regie für das Musikvideo übernommen, das seine gesellschaftskritische Botschaft in einem visuell packenden Storytelling verdichtet. Seine Kreativität reicht also weit über das Musikalische hinaus und unterstreicht seine Vielseitigkeit als Künstler.

Am 15. November 2024 wird „Wizard of Oz“ veröffentlicht und auf allen gängigen Streaming-Plattformen verfügbar sein. Für Fans des Progressive Rock gibt es noch eine gute Nachricht: Alex Sebastian plant für 2025 eine Tournee, bei der er mit einigen der Gastmusiker aus der EP live auftreten wird – ein Erlebnis, das man nicht verpassen sollte.

8/10
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