Alex Henry Fosters neues Album "A Measure Of Shape And Sounds" ist eine vielschichtige Klangreise, die Drone, Minimalismus und Post-Rock meisterhaft vereint.

Wenn man in „A Measure Of Shape And Sounds“ eintaucht, wird schnell klar: Alex Henry Foster hat nicht nur ein Album veröffentlicht, sondern ein ganzes Universum erschaffen, in dem die Gesetze der Schwerkraft nur bedingt gelten. Schon der erste Ton zieht dich in einen Sog aus Gitarrenschleifen und dichten Klanglandschaften, die sich spiralförmig ausdehnen und zusammenziehen wie das kosmische Atmen eines Sterns kurz vor dem Kollaps.

Der Post-Rock-Anteil des Albums bleibt dabei wie ein Fundament aus langsam brennenden Riffs und minimalistischen Strukturen, die immer wieder von dronigen Flächen überlagert werden. Es ist keine Musik, die man einfach nebenbei hört – sie verlangt deine volle Aufmerksamkeit, will dich in ihren Bann ziehen und zum Reflektieren bringen. Foster gelingt es dabei meisterhaft, intime Momente mit monumentaler Klangarchitektur zu verweben.

Fosters Entscheidung, das Album live aufzunehmen, verleiht den Tracks eine rohe Direktheit. Man fühlt förmlich die Schwingungen des Raumes, in dem die Musik entstand – jede Resonanz, jedes Flirren der Saiten ist spürbar. Diese Authentizität gibt dem Hörer das Gefühl, selbst Teil des kreativen Prozesses zu sein, mit jeder Note tiefer in die emotionale Reise hineingezogen zu werden.

Und obwohl das Album instrumental ist, sprechen die Songs eine klare Sprache: Es geht um Selbstfindung, um das Loslassen von Illusionen und den Versuch, sich von alten Mustern zu befreien. Foster hat hier weniger eine Platte für den schnellen Genuss geschaffen, sondern ein Werk, das wächst, je mehr man sich darauf einlässt. Mit „A Measure Of Shape And Sounds“ beweist er, dass musikalische Introspektion auch ohne Worte funktionieren kann – und vielleicht gerade deshalb so stark wirkt.