Im Bann eines schrillen Saxophons und einer brachialen Gitarre entführt uns das belgische Power-Trio 6Exhance in sein Album "Et in Cacophonia ego". Die mathematischen Klänge und die freie Jazz-Improvisation versprechen ein einzigartiges Hörerlebnis. Doch hält das Album, was es verspricht?

Mit "Et in Cacophonia ego" präsentiert 6Exhance ein klangliches Experiment, das zwischen den Genres Mathcore und Free Jazz oszilliert. Die übersteuerte Gitarre erzeugt einen zweiköpfigen Klang, mal episch, immer gebrochen. Das schreiende Saxophon vermittelt epileptische Visionen aus dem Jenseits, jedoch auf raffinierte und krampfhafte Weise.

Die Jackhammer-Drums setzen einen offbeat Groove in höllischem Morsecode. Die Musik dieses Power-Trios wirkt wie ein musikalisches "Memento Mori". Die sorgfältig platzierte asymmetrische Architektur und die klar orchestrierte Wildheit machen "Et in Cacophonia ego" zu einer Kakofonie-Embryonalzelle im Bereich "Very-Math-Metal-Free-Jazz".

Gegründet im Juli 2021 in Belgien, haben die drei Musiker, geprägt durch ihre Erfahrungen mit Bands wie Raxinasky, Wound Collector und Royal Jake, europaweit gespielt. Die Vielseitigkeit der Bandmitglieder zeigt sich auch in ihrer Aktivität in Balkan-Orchestern.

Aufgenommen im Blackout Studio in Brüssel und gemischt von Edgar Kendrick, zeigt das Album eine eindrucksvolle Klanglandschaft. Die Tracklist, angeführt von "Nourrir" bis "Peroraisonner", enthält fesselnde musikalische Kapitel.

Insgesamt hinterlässt "Et in Cacophonia ego" einen markanten Eindruck, der jedoch nicht jedermanns Sache sein könnte. Die Kombination aus Mathcore und Free Jazz erfordert eine gewisse Offenheit für experimentelle Klänge. Mit einer Bewertung von 7/10 punktet das Album durch Originalität und handwerkliches Können, auch wenn es nicht für jeden Geschmack geeignet ist.