Brian Eno und Beatie Wolfe liefern mit „Luminal / Lateral“ ein Doppelalbum zwischen Dream-Pop und Ambient, das Klima, Kunst und Klang vereint.

Wenn Brian Eno und Beatie Wolfe gemeinsame Sache machen, kann man sich sicher sein: Es wird nicht gewöhnlich. Und genau das ist der Punkt bei „Luminal / Lateral“, dem zweiteiligen Album, das am 6. Juni 2025 über Verve/Universal erscheint. Während „Luminal“ sich als alternative Vocal-Platte mit Gesang und Lyrics von Beatie Wolfe präsentiert, bringt „Lateral“ die sphärischen Ambient-Landschaften, für die Eno weltweit gefeiert wird – inklusive der berühmt-entspannten Eno-Handschrift.

Doch die Alben sind keine simple A- und B-Seite, sondern zwei künstlerisch ineinandergreifende Pole, die sich gegenseitig spiegeln und kontrastieren. Die Musiker selbst nennen das Konzept „electric-country-dream-music“ auf der einen und „ambient-landscape-dream-music“ auf der anderen Seite. Oder etwas salopp ausgedrückt: Tagtraum trifft Nachtgedanken.

Was das Ganze noch spannender macht: Die Musik kommt nicht nur mit Haltung, sondern auch mit Substanz. Beide Künstler engagieren sich aktiv bei EarthPercent, einer Organisation, die Nachhaltigkeit in der Musikindustrie ernst nimmt – und das spiegelt sich sogar im Presswerk wider: Die LPs erscheinen nicht nur in klassischem Schwarz, sondern auch in einer limitierten Bio-Vinyl-Variante, hergestellt aus bio-basiertem PVC.

Ob man nun die fragile Tiefe der Stücke wie „Shhh“ oder „Never Was It Now“ auf „Luminal“ genießt oder sich mit „Big Empty Country (Day/Night)“ auf „Lateral“ in meditativen Klangflächen verliert – das Doppelwerk beweist, dass musikalische Grenzüberschreitungen auch 2025 noch möglich sind. Und dass Kunst mehr kann, als hübsch zu klingen.

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