Soweit ich mich erinnern kann war das bereits für 2020 angesetzte DEAD KENNEDYS (DK) Konzert zum 40. Jubiläum des Albums "Fresh Fruit for Rotting Vegetables" (FFFRV) das erste Konzert der legendären Punkband aus Kalifornien in der saarländischen Hauptstadt. 

Im Gepäck hatten die Kalifornier allerdings als Support noch eine Hardcore-Punk-Band aus dem heimischen St. Wendel: CHRISTMAS.

Punktlich um 20 Uhr gingen die vier Saarländer auf der Bühne steil und heizten dem Publikum mächtig ein mit ihrer schnellen Spielweise und dem aggressiven Hardcore-Gebrüll von Fronter Max Mötherfucker. Der Fronter hetzte über die Bühne wie ein Irrer, ließ die das Publikum immer wieder an der Grabenabsperrung ins Mikro mitsingen und heizte die Stimmung mit seinem Ausflug ins Publikum nur noch weiter an. Mit solchen Auftritten als Support größerer Bands verdient man sich ein größeres und breiteres Publikum, auch wenn der Supportgig nur knappe 35 Minuten lang war.

Nach einer 25 minütigen Umbaupause legten die vier Kalifornier um die beiden verbliebenen DK-Gründungsmitglieder Klaus Flouride und East Bay Ray unvermittelt los mit "Forward To Death". Am Schlagzeug fand sich aus gesundheitlichen Gründen nicht wie erhofft D.H. Peligro, sondern Santi Guardiola, der Drummer von Peligros eigener Thrashmetal Band, der allerdings die Felle genausogut bearbeitete wie der Stammschlagzeuger. Am Mikro hetzte der seit 2008 gesetzte Jello BIafra Nachfolger Ron "Skip" Greer über die Bretter. 

Man merkte den Mannen an, dass sie tierisch Bock hatten die Klassiker rauszuhauen, die auf lediglich vier LPs ihrer aktiven Schaffensphase erschienen sind. Auch wenn die Tour unter dem Label Jubiläum von FFFRV wurde nicht das Album in Gänze gespielt, sondern nur die wichtigsten Tracks daraus. Die Setlist wurde durch weitere Klassiker ergänzt und immer wieder durch witzige und "lehrreiche" Ansagen von Skip aufgelockert. Basser Klaus Flouride spielte bekanntermaßen den Bühnenclown, während East Bay Ray fast mienenlos, aber trotzdem mit viel Druck und Spiellaune, seine Saiten bearbeitete.

Nach nur einer Stunde und zwanzig Minuten mit einem Hauptblock und zwei Zugabeblöcken schickten die Alt-Punks die Besucher mit einem Grinsen und wahrscheinlich dem ein oder anderen blauen Fleck nach Hause.

Setlist:

Forward To Death / Winnebago Warrior / Police Truck / Buzzbomb / Let's Lynch The Landlord / Jock-O-Rama / Kill The Poor / MP3 Get Off The Web / Too Drunk To Fuck / Moon Over Marin / Nazi Punks Fuck Off / Califonia Über Alles
Encore 1:
Bleed For Me / Viva Las Vegas / Holiday In Cambodia
Encore 2:
Chemical Warfare