- Artist: !GeRald! / Ritual / Karnataka / Beardfish / Lazuli / Pendragon / Steve Hackett
- Venue: Freilichtbühne Loreley
- Agentur: WiV Entertainment
- VÖ: 20.07.2024
Ein Festival-Samstag voller Prog-Rock-Highlights begeisterte die Fans auf der Loreley – von experimentellen Klängen bis zu Genesis-Klassikern.
Der zweite Tag des „Last Night Of The Prog“ Festivals auf der Freilichtbühne Loreley am 20. Juli 2024 bot ein spektakuläres Line-up, das jeden Prog-Rock-Fan begeistert zurückließ. Mit einer abwechslungsreichen Mischung aus etablierten Größen und innovativen Newcomern war der Tag musikalisch bunt und emotional packend.
Den Anfang machte um 13:45 Uhr die französisch-englische Band !GeRald!, die mit ihrem abgefahrenen Experimental-Rock das Publikum sofort in ihren Bann zog. Seit ihrer Gründung 2018 hat sich !GeRald! als Geheimtipp der Szene etabliert, und ihr Auftritt auf der Loreley war ein beeindruckender Beweis ihres Talents. Die Band, bestehend aus den Gründungsmitgliedern Teddie Burton und Marvin Gobert, hat sich durch beängstigende Melodien und komplexe Strukturen einen Namen gemacht. Mit einer Setlist, die Stücke wie „The Blissful Little Life Of Frank Bigbof“ und „Fire In A Madhouse“ umfasste, schufen sie eine surrealistische Klanglandschaft, die das Publikum forderte, aber auch Lust auf mehr machte. Ihre Performance machte deutlich, warum sie zu den vielversprechendsten Acts der Szene gehören und weckte Vorfreude auf ihre bevorstehende EP und das zweite Album.
Um 15:00 Uhr betraten Ritual die Bühne. Die progressive Rockband aus Stockholm, gegründet 1993, überzeugte mit einer Mischung aus Folk-Prog und einnehmenden Melodien. Die Band, bestehend aus Patrik Lundström (Gesang und Gitarre), Fredrik Lindqvist (Bass, Mandola, Pfeifen und Backgroundgesang), Jon Gamble (Keyboards und Backgroundgesang) und Johan Nordgren (Schlagzeug und Backgroundgesang), zeigte sich in Bestform. Ihre Setlist, die Songs wie „The Inn Of The Haunted Owl“ und „The Hemulic Voluntary Band“ umfasste, bot eine musikalische Reise durch ihre einzigartige Klangwelt. Besonders beeindruckend war der Einsatz akustischer Instrumente wie Bouzouki und Nyckelharpa, die ihrer Musik eine besondere Note verliehen. Ritual boten eine ruhige, aber intensive Performance, die eine perfekte Abwechslung zum energiegeladenen Opener darstellte.
Weiter ging es um 16:15 Uhr mit Karnataka. Die walisische Band, die für ihre epischen, symphonischen Klanglandschaften bekannt ist, lieferte einen stürmischen Auftritt. Mit Sertari am Gesang, Ian Jones am Bass, Rob Wilsher an den Keyboards, Luke Machin an der Gitarre und Jack Summerfield am Schlagzeug präsentierten sie eine Setlist, die sowohl alte als auch neue Fans begeisterte. Songs wie „Requiem For A Dream“ und „Sacrifice“ boten eine beeindruckende Mischung aus kraftvollen und ätherischen Klängen. Besonders Gitarrist Luke Machin sorgte für Begeisterung, und sein virtuoses Spiel war ein Ohrenschmaus für die Zuhörer. Karnataka bewiesen, warum sie zu den gefeiertsten Bands der Prog-Szene gehören und hinterließen ein begeistertes Publikum.
Beardfish, die um 17:45 Uhr die Bühne betraten, brachten nach ihrer Reunion eine wahnsinnige Spielfreude mit. Die schwedische Band, bestehend aus Rikard Sjöblom (Keyboards, Gitarre und Gesang), David Zackrisson (Gitarre), Robert Hansen (Bass) und Magnus Östgren (Schlagzeug), hatte 2016 eine Pause eingelegt und feierte nun ihr Comeback. Mit einem fast Best-Of-Set, das Klassiker wie „Comfort Zone“ und „Green Waves“ enthielt, zeigten sie, dass sie nichts von ihrer Energie und Kreativität verloren haben. Besonders die Ankündigung eines neuen Albums sorgte für zusätzlichen Jubel im Publikum. Beardfish boten eine kraftvolle Performance, die von der ersten bis zur letzten Minute fesselte.
Kaum eine Band ist so eng mit dem Night Of The Prog Festival verbunden wie Lazuli, die um 19:15 Uhr auftraten. Trotz technischer Anlaufschwierigkeiten zu Beginn, steigerte sich die Spielfreude der Band mit jedem Song. Die französische Band, bestehend aus Dominique Leonetti (Gesang und Gitarre), Arnaud Beyney (Gitarre), Claude Leonetti (Léode), Romain Thorel (Keyboards und Horn) und Vincent Barnavol (Schlagzeug, Percussion und Marimba), zog das Publikum mit ihren poetischen Texten und atypischen Instrumenten in ihren Bann. Ihre Setlist, die Songs wie „L’homme volant“ und „Le miroir aux alouettes“ umfasste, bot eine einzigartige musikalische Reise. Trotz der anfänglichen technischen Probleme zeigte die Band eine beeindruckende Performance, die das Publikum begeisterte und bewies, warum sie eine feste Institution beim Night Of The Prog Festival sind.
Pendragon, eine der führenden britischen Progressive-Rock-Bands, traten um 21:00 Uhr auf. Die Band, bestehend aus Nick Barrett (Gitarre und Gesang), Clive Nolan (Keyboards), Peter Gee (Bass) und Jan-Vincent Velazco (Schlagzeug), lieferte eine Performance, die das Publikum frenetisch feierte. Mit einer Setlist, die Klassiker wie „Paintbox“ und „Nostradamus“ enthielt, zeigten sie, warum sie seit über vier Jahrzehnten zu den Größen der Prog-Szene gehören. Besonders bemerkenswert war der zweite Auftritt von Clive Nolan an den Keyboards, der die Bandgeschichte seit den frühen Tagen maßgeblich geprägt hat. Pendragon boten eine energiegeladene Show, die das Publikum begeisterte und die perfekte Überleitung zum Headliner des Abends war.
Den krönenden Abschluss des Abends bildete der legendäre Steve Hackett um 23:00 Uhr. Mit einer Mischung aus Genesis-Klassikern und eigenen Kompositionen feierte er das 50-jährige Jubiläum des Genesis-Albums „The Lamb Lies Down On Broadway“. Steve Hackett, begleitet von seiner hervorragenden Tourband bestehend aus Roger King (Keyboards), Nad Sylvan (Gesang), Jonas Reingold (Bass, Backgroundgesang), Rob Townsend (Saxophon, Flöten, zusätzliche Keyboards) und Craig Blundell (Schlagzeug), lieferte eine Performance, die das Publikum begeisterte. Besonders die Genesis-Klassiker wie „The Lamb Lies Down on Broadway“ und „Carpet Crawlers“ wurden vom Publikum lautstark begleitet. Steve Hackett bewies einmal mehr, als einer der Gründungsväter des Prog-Rock ein würdiger Headliner für dieses finale Festival war.
Der Samstag auf der Loreley war ein voller Erfolg und ließ das Publikum mit einem Gefühl des nahenden Abschiedsschmerzes zurück. Die musikalischen Highlights und die emotionale Atmosphäre machten diesen Tag zu einem unvergesslichen Erlebnis.