Last Night Of The Prog - Ein fulminanter Auftakt auf der Loreley (Tag 1)

  • Artist: Inhalo / Cheeto's Magazine / IZZ / Sylvan / Alex Henry Foster / Arena / Riverside
  • Venue: Freilichtbühne Loreley
  • Agentur: WiV Entertainment
  • VÖ: 19.07.2024

Der erste Tag des letzten Night Of The Prog Festivals auf der Loreley beeindruckte mit einzigartigen Klängen und einem begeisterten Publikum.

Der erste Tag des Last Night Of The Prog Festivals auf der Freilichtbühne Loreley bot eine beeindruckende Mischung aus musikalischem Talent und emotionalen Höhenflügen. Schon die historische Kulisse des UNESCO-Weltkulturerbes sorgte für eine besondere Atmosphäre und ließ die legendären Rockpalast-Shows der 70er und 80er Jahre wieder aufleben. Pünktlich um 13:15 Uhr öffneten sich die Tore, und die Fans strömten erwartungsvoll auf das Gelände, um das finale Kapitel dieses ikonischen Festivals zu erleben.

Den Auftakt machte um 14:00 Uhr die niederländische Band Inhalo. Mit vielschichtigen Kompositionen, die von ruhigen Phasen bis hin zu energetischen Riffs reichten, begeisterten sie das Publikum von der ersten Minute an. Ihr Debütalbum „Sever“ hatte bereits hohe Wellen geschlagen, und die Live-Performance stand dem in nichts nach. Die melancholischen, verträumten Stücke wurden mit intensiven, energiegeladenen Einlagen kombiniert, sodass die Zuschauer in eine emotionale Achterbahnfahrt entführt wurden. Inhalo schaffte es, das Publikum sofort zu fesseln und legte einen perfekten Start für das letzte Festival hin.


Weiter ging es um 15:15 Uhr mit den bunten und humorvollen Cheeto’s Magazine aus Barcelona. In ihren hautengen, farbenfrohen Overalls erinnerten sie an Prog-Teletubbies und brachten eine fröhliche, ausgelassene Stimmung auf die Bühne. Ihre Show war ein reines Fest, das Publikum tanzte und sang ausgelassen mit. Die Mischung aus klassischen Prog-Elementen und modernen, exzentrischen Einflüssen sorgte für eine außergewöhnliche Darbietung, die für viel Spaß und gute Laune sorgte.


IZZ, die um 16:30 Uhr auftraten, konnten mit ihren symphonischen Prog-Klängen zwar überzeugen, doch nach der ausgelassenen Party von Cheeto’s Magazine wirkte ihr Set fast zu ruhig. Zudem gab es einige Soundprobleme, die den Genuss ein wenig trübten. Während die Klänge im unteren Bereich des Auditoriums zu einem Klangbrei verschwammen, war der Sound im oberen Bereich glasklar. Trotzdem lieferten IZZ eine solide Performance, die besonders durch die komplexen Gesangsharmonien und die mitreißenden Gitarren- und Synthesizer-Solos beeindruckte.


Ein echtes Highlight des Tages war der Auftritt von Sylvan um 17:45 Uhr. Die Hamburger Band, die bereits beim allerersten Night Of The Prog Festival 2006 auf der Loreley spielte, wurde vom Publikum begeistert empfangen und gefeiert. Mit einer Best-Of-Setlist aus 25 Jahren Bandgeschichte spielten sie sich direkt in die Herzen der Zuschauer. Die Fans waren textsicher und sangen lautstark mit, was für eine großartige Stimmung sorgte.


Um 19:30 Uhr betrat Alex Henry Foster die Bühne und brachte eine Mischung aus Indie, Noise Rock und Post Rock mit progressiven Einflüssen auf die Loreley. Seine Musik, die oft ruhig beginnt und sich in große, überwältigende Klangwelten steigert, entfaltete live eine hypnotische Wirkung. Foster schaffte es, das Publikum mit seiner intensiven, emotionalen Performance zu fesseln und nahm die Zuschauer auf eine musikalische Reise mit, die wohl jedem im Gedächtnis bleiben wird. Besonders beeindruckend war sein Ausflug ins Publikum, wo er den direkten Kontakt zu den Fans suchte und diese in seine Performance einbezog.


Den Abschluss des ersten Tages bildeten die britische Neo-Prog-Legende Arena und die polnischen Prog-Meister Riverside.

Arena, die um 21:30 Uhr die Bühne betraten, sind seit Mitte der 90er Jahre eine feste Größe in der Progressive-Rock-Szene. Gegründet von Mick Pointer, dem ursprünglichen Schlagzeuger von Marillion, und Clive Nolan, dem Keyboarder von Pendragon, hat die Band in ihrer fast 30-jährigen Geschichte zahlreiche Besetzungswechsel erlebt. Die aktuelle Formation, bestehend aus Mick Pointer (Schlagzeug), Clive Nolan (Keyboards), Mark Bogert (Gitarren), Kylan Amos (Bass) und dem charismatischen Sänger Damian Wilson, sorgte für einen unvergesslichen Auftritt. Wilson, der erst seit 2020 zur Band gehört, entpuppte sich als wahre Rampensau und heizte dem Publikum ordentlich ein. Mit einer energiegeladenen Performance und seiner beeindruckenden Bühnenpräsenz nutzte er den Laufsteg ausgiebig, um den direkten Kontakt zu den Fans zu suchen. Arena spielten eine Mischung aus Klassikern und neueren Stücken, darunter „Don’t Forget To Breathe“, „The Hanging Tree“ und „Crack In The Ice“. Besonders beeindruckend war das Finale mit „Crying For Help 7“ und der Zugabe „A State Of Grace“, die das Publikum in Ekstase versetzte. Arena bewiesen einmal mehr, warum sie zu den Größen des Neo-Prog gehören, und lieferten einen spektakulären Auftritt ab.


Riverside, die um 23:30 Uhr die Bühne betraten, setzten dem ersten Festivaltag ein grandioses Finale. Die polnischen Prog-Rocker, die sich in den letzten 20 Jahren einen hervorragenden Ruf erspielt haben, begeisterten das Publikum mit einer beeindruckenden Mischung aus alten Hits und neuen Songs. Mit sieben Alben, zwei Mini-Alben und zwei Live-Alben haben Riverside eine solide Diskographie aufgebaut, die sie zu einer der führenden Gruppen des modernen Progressive Rock gemacht hat. Ihr letztes Album „ID.Entity“, das im Januar 2023 veröffentlicht wurde, wurde von den Fans und der Kritik gleichermaßen gefeiert und erreichte bemerkenswerte Chartplatzierungen, darunter Platz 4 in Deutschland.

Live sind Riverside eine absolute Bank. Ihre Performance auf der Loreley war ein Beweis für ihre starke Entwicklung in den letzten Jahren. Die Band zeigte eine beeindruckende Bühnenpräsenz und viel Interaktion mit dem Publikum. Besonders hervorzuheben ist die nahezu 15-minütige Version von „Conceiving You“, die das Publikum in ihren Bann zog. Die Setlist war fast wie ein Best-Of ihrer Karriere und beinhaltete Hits wie „#Addicted“, „02 Panic Room“ und „Lost (Why Should I Be Frightened By A Hat?)“. Die Band zeigte sich in Bestform, und die beeindruckende Laser-Light-Show untermalte die musikalischen Highlights perfekt. Mit kraftvollen Ansprachen und viel Publikumsinteraktion schufen Riverside eine unvergessliche Atmosphäre und beendeten den ersten Festivaltag auf einem absoluten Höhepunkt.


Der erste Tag des Last Night Of The Prog Festivals war ein voller Erfolg und bot eine perfekte Mischung aus musikalischer Vielfalt, emotionalen Momenten und ausgelassener Stimmung. Arena und Riverside setzten mit ihren beeindruckenden Auftritten die Krone auf und machten Lust auf die kommenden zwei Tage.


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