Gloomaar Festival 2023: Eine Epische Odysee durch die Klanguniversen des Post-Rock und Post-Metal

  • Artist: Vandermeer, Six Days Of Calm, Fvnerals, Spurv, Heretoir, Leech, Colour Haze
  • Venue: Gloomaar Festival, Neue Gebläsehalle, Neunkirchen/Saar
  • VÖ: 18.11.2023

Am 18. November öffnete die Neue Gebläsehalle in Neunkirchen ihre Tore für das sechste Gloomaar Festival, ein musikalisches Fest der Superlative, das die Grenzen des Post-Rock und Post-Metal neu definierte. Zwischen rostigen Industriekulissen und dem abgründigen Ambiente der Halle versammelten sich Enthusiasten, um eine eindrucksvolle Reise durch Klanglandschaften zu erleben, die von sphärischen Höhen bis zu intensiven Tiefen reichten.


15:00 - 15:40: Vandermeer
Das Opening übernahm Vandermeer aus Trier, die seit 2016 gemeinsam musizieren. Mit ihrem neuen Album "Grand Bruit" präsentierten sie einen Shoegaze-Rock-Mix, der das Publikum auf eine emotionale Reise mitnahm. Harmke van der Meer's eindrucksvolle Tanzeinlagen und die perfekt abgestimmte Setlist mit Songs wie "Napoli Centrale" und "Oh So Bold We Stare" machten Vandermeer zu einem vielversprechenden Auftakt.



16:10 - 16:55: Six Days Of Calm
Marc Fischer aus Würzburg präsentierte Six Days Of Calm als ein Cinematic-Post-Rock-Projekt von epischer Größe. Die Premiere seines Albums "My Little, Safe Place" markierte nicht nur einen Höhepunkt des Festivals, sondern auch den Beginn einer intensiven musikalischen Reise. Zwischen Melancholie und Ambient-Sounds bot Six Days Of Calm eine tiefgründige Performance, die das Publikum in einen klanglichen Strudel zog. Fischer und seine Begleitmusiker schufen eine fesselnde Atmosphäre, in der sich die Zuhörer verloren. Die Premieren-Liveshow begeisterte mit Stücken wie "Distance" und "Breathe" und setzte einen starken Akzent auf den Festivaltag.



17:25 - 18:10: Fvnerals
Die Lücke, die der gesundheitsbedingte Ausfall von E-L-R hinterließ, füllten Fvnerals aus Brighton. Das düstere Doom-Duo, bestehend aus Sängerin und Bassistin Tiffany Ström und Gitarrist und Songwriter Syd Scarlet, brachte eine Prise Ambient, Drone und Post-Rock mit auf die Bühne. Ihr Album "Let the Earth Be Silent" entfaltete eine finstere, cineastische Klanglandschaft, die durch die einzigartige Lightshow des Festivals verstärkt wurde. Fvnerals schufen eine düstere, aber faszinierende Klangreise, die das Publikum in ihren Bann zog.



18:40 - 19:30: Spurv
Die sechsköpfige instrumentale Post-Rock/-Metal-Band Spurv aus Norwegen betrat die Bühne und entfachte eine musikalische Explosion. Ihr viertes Album "Brefjære" stieß in neue Dimensionen vor und kombinierte orchestrale Pracht mit sehnsuchtsvollen Strukturen und skandinavischer Mystik. Die kraftvollen Posaunenparts ernteten verdientermaßen Zugabe-Rufe und verliehen der Performance eine magische Intensität. Spurv schufen eine Klanglandschaft, die von epischen Höhepunkten bis zu beruhigenden, fast meditativen Passagen reichte.



20:00 - 20:55: Heretoir
Die Augsburger Band Heretoir vereinte emotionale Elemente des Black Metals mit progressiven, rhythmusgeladenen modernen Metal Strukturen und der Schönheit des Post-Rocks und Shoegaze. Ihr brandneues Album "Nightsphere" wurde in einer atemberaubenden Performance präsentiert, die das Publikum in einen nostalgischen, melancholischen Soundtrack für eine zunehmend verrückte Welt entführte. Europatouren und Festivalauftritte mit Bands wie Killswitch Engage untermauerten ihre Vielseitigkeit. Heretoir schufen eine faszinierende Klangkollage, die extreme Emotionen mit komplexen Strukturen verband.



21:25 - 22:25: Leech
Die Schweizer Post-Rock-Pioniere Leech, seit ihrem ersten Album "Instarmental" von 1996 kontinuierlich weiterentwickelt, begeisterten mit einer einzigartigen Fusion von Tanzbarkeit und anspruchsvollen Klangteppichen. Ihre audiovisuelle Reise, begleitet von perfekt abgestimmten Lichteffekten, führte das Publikum durch tanzbare Melodien, feine Soundlandschaften und exzentrische Klangmuster. Leech setzte neue Maßstäbe für die Tanzbarkeit von Post-Rock und wurde zum Höhepunkt des Tages. Leech schufen eine mitreißende Performance, die durch ihre langjährige Erfahrung und innovative Klangexperimente geprägt war.



22:55 - 00:15: Colour Haze
Die Münchner Colour Haze, langjährige Institution der deutschen Stoner-Szene, krönten das Festival. Ihr 14. Studioalbum "Sacred" wurde in einer psychedelischen Show präsentiert, die durch hypnotische Grooves und eindrucksvolle Hintergrundvideos geprägt war. Die Klanglandschaften von Colour Haze erzeugten eine malerische Atmosphäre, die das Publikum auf eine Reise durch sanfte Melodien, entspannte Rhythmen und wuchtige Hardrock-Eruptionen mitnahm. Colour Haze schufen eine musikalische Reise, die von subtilen Nuancen bis zu kraftvollen Klangexplosionen reichte und das Publikum in einen tranceartigen Zustand versetzte.



Fazit:
Das Gloomaar Festival 2023 übertraf alle Erwartungen und setzte neue Standards für die Inszenierung von Post-Rock und Post-Metal. Die Veranstalter bewiesen nicht nur ein goldenes Händchen für das Band-Booking, sondern schufen ein Gesamterlebnis, das die Sinne betörte und die Magie dieser musikalischen Genres in all ihrer Pracht einfing. Mit steigenden Zuschauerzahlen und begeisterten Reaktionen hat sich das Festival als fester Bestandteil der Szene etabliert. Der Tag war nicht nur ein Konzertmarathon, sondern eine klangliche Expedition, die das Publikum auf eine epische Odysee mitnahm und die Tiefen des musikalischen Universums des Post-Rock und Post-Metal auslotete. Gloomaar Festival, ein unvergessliches Erlebnis für wahre Musikliebhaber und Entdecker neuer Klangwelten.


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