Eine Nacht voller Virtuosität: John McLaughlin Quintet begeistert in Neunkirchen

  • Artist: John McLaughlin Quintet
  • Venue: Neue Gebläsehalle, Neunkirchen/Saar
  • Agentur: Kulturgesellschaft Neunkirchen
  • VÖ: 17.10.2023

Am 17. Oktober 2023 erlebten wir in der Neue Gebläsehalle Neunkirchen/Saar ein Konzert, das Musikgeschichte schrieb. Der 81-jährige Ausnahmegitarrist John McLaughlin und sein Quintett verzauberten uns mit einer anspruchsvollen Fusion aus Jazz, Bluesrock und Weltmusik. In einem fast ausverkauften Saal boten sie ein Feuerwerk aus Improvisation, Spielfreude und kultureller Offenheit. Doch dieses Konzert war nicht nur musikalisch, sondern auch emotional mitreißend. Es sollte das vorvorletzte Konzert von McLaughlin in Europa sein, und seine Musik sprach lauter als Worte.


Die Neue Gebläsehalle war zwar nicht ganz ausverkauft, aber die 600 Musikliebhaber, die sich im Vorfeld Karten gesichert hatten, wurden mit einem Konzerterlebnis der Extraklasse belohnt. John McLaughlin, der in seiner beeindruckenden Karriere die unterschiedlichsten musikalischen Welten bereist hat, trat mit seinem Quintett auf: Gary Husband an den Keyboards und Schlagzeug, Étienne M'Bappé am Bass, Ranjit Barot am Schlagzeug und der talentierten Jany McPherson an Klavier und Gesang.

Das Konzert begann mit dem energiegeladenen Stück "Kiki", gefolgt von McLaughlins eigenen Kompositionen wie "Abbaji (For Alla Rakha)" und "Five Peace Band". Besonders beeindruckend war die Hommage an Stevie Wonder mit dem Song "Cause We've Ended As Lovers". McLaughlin und sein Quintett hauchten dem Stück neues Leben ein und widmeten es dem verstorbenen Gitarristen Jeff Beck, der der Musikszene schmerzlich fehlt.

Die Atmosphäre im Saal erreichte ihren Höhepunkt bei "Mr. D.C.", einem Stück, das dem Jazz/Fusion-Schlagzeuger Dennis Chambers gewidmet war. Der mitreißende Groove des Songs ließ die Pianistin nicht auf ihrem Stuhl sitzen; sie tanzte voller Begeisterung mit. Ranjit Barot beeindruckte das Publikum mit einem herausragenden Drumsolo, das in einem fesselnden Drum-Battle mit Gary Husband gipfelte. Barots Scat-Einlagen verliehen dem Battle eine ganz besondere Note und zeigten sein außergewöhnliches Talent.

Ein weiterer Höhepunkt des Abends war "El Hombre Que Sabia", eine emotionale Hommage an den legendären Flamenco-Gitarristen Paco de Lucía. McLaughlin und sein Quintett ließen die Klänge der Gitarre durch den Saal schweben und erzeugten eine Atmosphäre voller Ehrfurcht und Bewunderung.

Das Konzert endete mit einer Zugabe: dem bezaubernden Stück "Sulley" von Gary Husband. Nach exakt zwei Stunden endete dieser musikalische Höhenflug, der das Publikum in eine Welt voller Virtuosität, Leidenschaft und Hingabe entführt hatte.


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