Wired Ways: Ihre Fahrkarten bitte!

  • Artist: Wired Ways
  • Album: Wired Ways
  • Label: Brokensilence
  • VÖ: 09.09.2022
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Das am 9.9. erscheinende Album „Wired Ways“ ist das Debüt des gleichnamigen Bandkollektivs aus Berlin und Hamburg. Ursprünglich konzipiert als reines Studioprojekt, haben Richard Schaeffer und Dennis Rux hier über 40 Musiker*innen vereint, um eine detailverliebte Platte als moderne Hommage an die späten 60er und frühen 70er Jahre zu kreieren. Das Resultat ist ein vielschichtiger, beatlesker Prog-Rock mit Elementen aus Pop-Art, Psychedelic und Weltmusik. Hinter eingängigen Melodien und imposanten Gesängen entfalten sich überraschende Wendungen und spannende Instrumentierungen, die den Hörer auf eine genussvolle Klangreise schicken.

Im inspirierenden Ambiente der Yeah Yeah Yeah Studios zwischen Instrumenten und Technik aus analogen Zeiten entwickelten die Songs ihr Eigenleben. Ideen, Aufnahmemethoden und Einflüsse verdrahteten sich stetig neu und dabei entstand ein kreatives Netzwerk an Musikschaffenden, ein buntes Kollektiv aus Künstler*innen vieler Länder, die ein gemeinsames Gefühl für unverbrauchte Musik miteinander verbindet.

Weil fast alle Ideen zunächst von Richard Schaeffer in öffentlichen Verkehrsmitteln geschrieben wurden, geht es in den komplexen Songtexten und Geschichten um Themenwelten wie Transport, Kommunikation, Konnektivität, Trennung & Loslassen: Die Wahrnehmung oszilliert dabei zwischen Realität und offenen Traumsequenzen, sie bietet dem Zuhörer miteinander verwobene Meta-Ebenen der Interpretation. Textzeilen berühren einerseits, weil sie auf einer persönlichen, intimen Ebene stattfinden, während gleichzeitig gesellschaftliche Fragestellungen aufgeworfen werden und der Zuhörer zum Weiterrecherchieren angeregt werden soll, jedoch ohne moralischen Zeigefinger.



Was sich die Musiker hier musikalisch im positivsten Sinne zusammenspinnen, ist eine Hommage an die Hochphase der kreativen 1960er und 1970er. Dass die Beatles in diesem Zug mitfahren, lässt sich unschwer an den Arrangements erkennen und das nicht nur als Schwarzfahrer (Ticket Tally Man). Aber auch die Nähe zu modernere Prog-Ensembles sind nicht zu verleugnen. So klingt Lazy Daisy entfernt an eine Transatlantic-Nummer und Hanoi Tram könnte eine fernöstliche Moon Safari Geschichte sein. Und Wenn dann noch bei Planet 9 die Beach Boys zusteigen, dann ist die Kollektion komplett.

Jetzt werden viele Leser sagen: "Ich bin raus bei so vielen Plagiatsvorwürfen" - Nein, nicht aussteigen, denn die Kiste wird erst rund durch das Zusammenspiel und die Kreativität der beteiligten Musiker, die ihre eigen Note einbringen und das Feeling der damaligen Zeit ins Hier und Jetzt transportieren. Das ist nunmal das Ziel des Öffentlichen Personenmusikverkehrs.

Das Artwork zur Platte ist ebenfalls ein Kunstwerk für sich und wurde vom Prog-Art-Künstler Frank Grabowski gemalt, der auch ein treuer Unterstützer des Projekts ist. Dank ihm konnte bereits der ehemalige Genesis-Gitarrist Steve Hackett eine Vorabversion hören und zeigte sich begeistert: „It has a strong feel and is atmospheric, with a great use of Mellotron.“

In der Zukunft soll das Projekt auch vermehrt live auf die Festival-Bühnen gebracht werden, bereits diesen Sommer spielten sie ein umjubeltes Konzert beim „Night of the Prog“ an der Loreley, neben Genre-Größen wie Steve Hackett, Colosseum und Renaissance.

 

9.5Unsere Bewertung

 

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