Dark Funeral: Ein Lebens-/Todeszeichen nach sechs langen Jahren

  • Artist: Dark Funeral
  • Album: We are the Apocalypse
  • Label: Century Media Records
  • VÖ: 18.03.2022

Aufgenommen in Fredrik Thordendals (Meshuggah) Studio 33, arbeitet die Band mit „We Are The Apocalypse“ erneut mit dem legendären Produzenten Daniel Bergstrand zusammen. Für Ahriman lassen sich die kreativen Herausforderungen dieses neuesten Angebots in einige Kernziele unterteilen: Neuland betreten, indem durch rhythmische Komponenten größere Klanglandschaften geschaffen werden, und eine Symbiose zwischen den Gesangspassagen und melodischen Abschnitten zu finden. „Viel Death/Black Metal ist irgendwie steif und geradlinig – das finde ich langweilig. Ich habe das Gefühl, dass der Gesang den Melodien folgen muss, und ich denke, Heljarmadr hat es auf dieser Platte verdammt nochmal geschafft.“

 


Diese Symbiose zwischen Gesangspassagen und melodischen Abschnitten ist Dark Funeral recht gut gelungen und trotzdem bietet der Schwedenfünfer nicht wirklich viel Neues oder Abwechslung im Genre und im eigenen Kosmos. Und all das ist Jammern auf hohem Niveau, denn Dark Funeral bleiben ihrem hohen Qualitätsstandard treu und verwöhnen ihre Fans mit fast perfekt austariertem Death-/Black-Metal.

Auf dem neuen Album beginnen sich bestimmte Themen und Prioritäten abzuzeichnen. Der wichtigste unter ihnen ist, dass ein so dringender Titel wie „We Are The Apocalypse“ nicht auf die leichte Schulter genommen wird und dass Dark Funeral beabsichtigen, dieses jenseitige Verderben für ihr Publikum so greifbar zu machen wie einen großartigen Film oder ein fesselndes Stück Literatur. Das wässrige Grab, das auf „Leviathan“ beschworen wird, baut sich dank Rhythmusgitarrist Chaq Mol und Bassistin Adra Melek bedrohlich von seinen frühen eindringlichen Tönen zu einer völligen Kakophonie auf, während die soziopathische Leidenschaft, die auf „A Beast To Praise“ erforscht wird, mit Blutdurst umherstreift und knüppelt. Das Album endet mit einer ohrenbetäubenden Katastrophe, die auf dem Titeltrack „We Are The Apocalypse“ zum Leben erweckt wird – unerschütterlich in seiner Absicht, die Zuhörer in ein Reich des wahren Bösen und der Klage zu ziehen. Hier sind und waren Dark Funeral am stärksten.

 

7Unsere Bewertung
  • ---:
Kategorie: