Daniel Benyamin: So muss moderne Popmusik klingen

  • Artist: DANIEL BENYAMIN
  • Album: Eral Fun
  • Label: Ghost Place / Cargo Records
  • VÖ: 25.02.2022

Vier Jahre lang hat der ehemalige Sänger von SEA + AIR an seinem Solo-Debütalbum gefeilt. Im Stillstand der Krise fand Daniel Benyamin aller Existenzangst zum Trotz Inspiration - So gelang es ihm sich, losgelöst von jeglichem Druck von außen, seiner eigenen Neuerfindung und der Fertigstellung von Eral Fun zu widmen.

Entstehen konnte das erste Album einer Pentalogie über sich anziehende, gegensätzliche menschliche Zustände. In elf Bildern liefern sich Leichtigkeit und Melancholie ein Gefecht, in dessen Eifer die Dissonanz zwischen Spaß und Verlust, Freude und Tod behandelt und mit neu gefundener emotionaler Wucht und Tiefe vorgetragen werden, sich die Zuhörenden verlieren und zugleich das Gefecht gewinnen können.

Die multiinstrumentale Spielfreude und das epochale Songwriting, mit denen er Indie-Hits wie Do Animals Cry? oder The Heart Of The Rainbow schrieb, entwickelt Daniel Benyamin hier konsequent weiter, anspruchsvoll und eingängig zugleich. Mit Old School-Keyboardklängen, atmosphärischen Gitarren, futuristischem Schlagzeugspiel und der Klarheit und Vielschichtigkeit seines Gesangs öffnet er ein neues Kapitel - Nach Ghost Pop war es an der Zeit, sich wieder ein eigenes Genre auszudenken: Inspiriert von den Naive Artists Anfang des letzten Jahrhunderts nennt er es Naive Music.



Mit Eral Fun spielt Daniel Benyamin musikalisch ganz oben in der Pop-Liga. Seine Songs klingen nach den "alten" Coldplay gemischt mit dem poppigen Steven Wilson, einer gewissen (musikalischen) Morrissey-Attitüde und hier und da klingen Reminiszenzen an die Synth-Pop-lastigen 1980er von Visage oder Midge Ure an und hier und da winken auch mal Massive Attack aus der Ferne. Das klingt zwar alles durch, aber in einer Art, die nicht kopiert, sondern etwas neues kreiiert.

So muss moderne, internationale Popmusik klingen!


8.5Unsere Bewertung
  • ---:
Kategorie: