Dark Star entstaubt sechs unveröffentlichte Tracks aus den 90ern – ein düsteres Zeitdokument zwischen Industrial und Experimental-Soundscapes.

Es gibt Alben, die wie eine Reise in die Vergangenheit wirken – und dann gibt es Artefacts von Dark Star. Diese Compilation aus den frühen 90ern klingt nicht wie ein nostalgischer Rückblick, sondern eher wie ein vergessenes Artefakt, das in einer staubigen Kiste mit kryptischen Notizen und defekten Maschinen entdeckt wurde. Ein düsterer, elektronischer Klangkorpus, der zwischen rohem Industrial, minimalistischem Noise und halluzinogenen Soundscapes oszilliert.  

Dark Star war in den 90ern ein Geheimtipp in der DIY- und Kassetten-Szene, bevor das Projekt für lange Zeit verstummte. Mit der Wiederveröffentlichung alter Tracks auf Vinyl kehrte das Interesse an der Band zurück – und so wurde auch dieser letzte, unveröffentlichte Schatz aus den Archiven gehoben. Artefacts bietet sechs Tracks, darunter Kollaborationen mit Szenegrößen wie Edward Ka-Spel (The Legendary Pink Dots), Yaxi Highrizer (Alien Sex Fiend) und Technogod.  

Klanglich zeigt das Album Dark Star in seiner reinsten Form: knisternde Loops, brüchige Synthesizer, raue Gitarrensounds und gespenstische Vocals, die sich wie Funksignale aus einer dystopischen Zukunft anhören. Besonders Polyphemus mit Ka-Spels eindringlicher Stimme und Eleven, das durch Highrizers Gitarrenarbeit eine beklemmende Dynamik entfaltet, stechen heraus. Trotz der Jahrzehnte, die diese Aufnahmen auf dem Buckel haben, klingen sie erschreckend zeitlos – als hätte Dark Star mit Maschinen kommuniziert, die gerade erst die Frequenz gefunden haben.  

Das Album fühlt sich nicht nur wie ein musikalisches Relikt an, sondern auch wie ein konsequenter Abschluss für Dark Star. Ob es wirklich das letzte Kapitel bleibt, wird sich zeigen – aber selbst wenn: Artefacts ist ein würdiger Schwanengesang. 

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