
Artist: APOCALYPSE ORCHESTRA
Album: A Plague upon Thee
Label: Despotz Records/Rough Trade
VÖ: 14.02.2025
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Mittelalterliche Finsternis trifft auf brachialen Doom – APOCALYPSE ORCHESTRAs „A Plague upon Thee“
Apocalypse Orchestra entführt mit „A Plague upon Thee“ erneut in eine düstere Vergangenheit, in der mittelalterliche Klänge auf wuchtigen Doom Metal treffen.

Mittelalterliche Musik und Metal – eine Kombination, die oft in folkigen Trinkgelagen endet. Apocalypse Orchestra geht jedoch einen anderen Weg. Statt fröhlichem Dudelsack-Geschepper setzt die Band aus Gävle auf eine düstere, fast erdrückende Klangwelt, die mehr nach Pest und Scheiterhaufen als nach Tavernenfest klingt.
Mit „A Plague upon Thee“ legt die Band ihr zweites Album vor und bleibt ihrer Linie treu: Historisch inspirierte Geschichten, verpackt in gewaltige Arrangements aus altertümlichen Instrumenten und brachialem Doom Metal. Hurdy-Gurdy, Sackpfeifen und Mandolas treffen auf donnernde Riffs und wuchtige Drums – ein Klang, der ebenso imposant wie bedrückend wirkt. Apocalypse Orchestra gelingt es dabei, nicht nur Atmosphäre, sondern auch musikalische Tiefe zu erzeugen.
Gleich der Opener „Virago“ zeigt, dass das Quintett nicht auf eingängige Refrains oder simple Melodien setzt, sondern vielmehr auf ausladende Kompositionen mit cineastischem Anspruch. Ähnlich episch geht es weiter: „Glass and Sun“ beeindruckt mit melancholischem Melodiebogen und „Anchorhold“ erzählt seine Geschichte mit sakralem Chorgesang und treibenden Rhythmen. Thematisch taucht das Album tief in die mittelalterliche Welt ein, in der Religion, Wissenschaft und Aberglaube aufeinanderprallen – ein Setting, das perfekt zur musikalischen Schwere der Band passt.
Allerdings ist „A Plague upon Thee“ nicht ganz frei von Längen. Einige Songs verlieren sich in ausufernden Passagen, die sich nicht immer auf den Punkt bringen lassen. Wer sich auf das Album einlässt, wird dennoch mit einer eindrucksvollen Reise belohnt, die sowohl musikalisch als auch erzählerisch fesselt. Apocalypse Orchestra beweist erneut, dass Mittelalter-Metal nicht zwangsläufig kitschig sein muss – sondern eine düstere, gewichtige Kunstform sein kann.
Fazit:
Mit „A Plague upon Thee“ liefern Apocalypse Orchestra ein atmosphärisch starkes Album ab, das Mittelalter-Klänge und Doom Metal auf beeindruckende Weise verbindet. Trotz einiger Längen bleibt das Werk ein faszinierendes Stück Musikgeschichte – finster, episch und voller erzählerischer Tiefe.
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