Bikini Beach liefern mit „Cursed“ ihr bislang düsterstes Album – ein fuzzgeladenes, energiegeladenes Statement über persönliche und globale Krisen. 

Wer Bikini Beach bisher als fuzzige Garagenpunks mit Surf-Vibes kannte, erlebt auf Cursed eine Band, die noch ein paar Schippen drauflegt – sowohl musikalisch als auch thematisch. Das siebte Album des Trios aus der Bodensee-Region kommt mit ungebändigter Wucht daher, bleibt aber dabei bemerkenswert reflektiert.  

Die Platte brettert in knapp 30 Minuten durch ein Gewitter aus verzerrten Gitarren, treibenden Drums und einer gehörigen Portion Dreck. Einflüsse von den B-52s, Ramones und Motörhead blitzen auf, doch Cursed ist mehr als eine nostalgische Fuzz-Orgie. Die Songs schwanken zwischen wütender Unmittelbarkeit und melancholischer Schwere, zwischen verzweifelter Lärmwut und melodischer Eingängigkeit – als würde die Band den Zustand der Welt in Musik gießen.  

Thematisch zeigt sich Cursed als ein Album der Gegensätze. Während die Gitarren übersteuern und das Schlagzeug mit unnachgiebiger Präzision nach vorne drückt, reflektieren die Texte eine düstere Zeit: persönliche Krisen, die erdrückende Schwere globaler Konflikte und die Frage, wie man sich inmitten des Chaos behaupten kann. Besonders Cursed Century hebt sich als ungewöhnlich ruhiger, fast psychedelischer Moment heraus – ein Song, der die Albtraumhaftigkeit unserer Gegenwart in verträumte Gitarrenlinien packt.  

Produktionstechnisch bleibt alles roh, direkt und ungeschönt – genau so, wie man es von Bikini Beach erwartet. Dass Cursed dennoch so stimmig und mitreißend klingt, ist auch dem Mix von Ärzte-Bassist Rodrigo „Rod“ González zu verdanken, der den Sound perfekt ausbalanciert hat.  

Live dürfte das Album noch intensiver knallen – und wer sich selbst davon überzeugen will, hat 2025 reichlich Gelegenheit dazu: Bikini Beach gehen mit Cursed auf eine ausgedehnte Tour durch Deutschland, Österreich und die Schweiz.  

Fazit:  
Bikini Beach liefern mit Cursed ein wuchtiges, energiegeladenes Werk ab, das mit seiner Mischung aus dreckigem Fuzz, knallenden Riffs und düsteren Themen einen bleibenden Eindruck hinterlässt. Wer Garage-Punk mit Tiefgang sucht, kommt hier voll auf seine Kosten.

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